Es klingt in unserer heutigen Zeit eher veraltet, von Hierarchie in der Familie zu sprechen. Nach den Erfahrungen der Systemischen Aufstellung gibt es sie jedoch.

Die Hierarchie hat hier mit Rang- und Reihenfolge zu tun.

Das Familienmitglied oder der Elternteil, der das materielle und seelische Überleben sichert, steht an erster Stelle. Das weitere Mitglied an zweiter Stelle; also in der Familie oft der Vater, dann die Mutter. Danach kommen die Kinder der Reihenfolge nach.

Diese klare unsichtbare Ordnung kann dann auch im Wohnalltag seine Entsprechung finden.
Die Familienmitglieder, die Verantwortung tragen, bekommen mehr zugestanden, als jene ohne Verantwortung.

Große unsichtbare Irritationen entstehen, wenn z.B. der Vater viel abwesend ist und der älteste Sohn unbewusst in die Rolle „als Herr im Haus“ schlüpft; die Mutter unbewusst froh ist, dass sie jemanden zur Unterstützung an ihrer Seite hat.

Wenn Eltern häufig dem Kind etwas kaufen oder ermöglichen, dafür aber selbst immer wieder auf eine Neuanschaffung verzichten, wie z.B. ein neues Sofa, dann bekommt das Kind immer wieder aufs Neue vermittelt, dass seine Bedürfnisse wichtiger sind als die der Eltern.

Der, der sich selbst wertschätzt, bekommt Wertschätzung entgegengebracht und mit Hilfe der Aufstellungsarbeit gelingt es, ein Bewußtsein darüber zu erhalten.

Was ist systemisch?

Die Grundhaltung als DGsF-Mitglied ist u.a. folgende:

  • ethische Richtlinien zu haben, d.h. sich mit der Bewertung menschlichen Handelns zu befassen, wie z.B. Wertschätzung, Respekt und Transparenz. Ein absolutes Tabu ist z.B. jemand nicht anwesenden ohne sein Wissen ändern zu wollen und in Bezug auf die Aufstellungsarbeit, für nicht anwesende Personen aufzustellen. (z.B. „mein Mann soll anders werden“)
  • dass es Rahmenbedingungen gibt, für die die Aufstellungsleitung verantwortlich ist.
  • Kontextbezogenheit zu integrieren, z.B. zu welchen Lebensumständen es Verbindungen gibt? Wie ist die mehrgenerationale Perspektive? Ein absolutes Fettnäpfchen in diesem Zusammenhang wäre, zu sagen, dass das Eine überhaupt nichts mit dem Anderen zu tun hätte.
  • Klientenzentriertes Vorgehen, d.h., die Klienten,  -nämlich die Auftraggeber-  stehen mit ihren Bedürfnissen im Mittelpunkt. Das Gegenteil wäre, überreden zu wollen, oder es besser als die Klienten zu wissen, was gut für sie ist, als sie selbst.
  • Systemisch in der Aufstellungsarbeit heißt auch, dass es Stellvertreter oder Repräsentanten für einen Aspekt im System gibt. Das, was ein Stellvertreter sagt, kann immer nur ein Angebot sein, eine Situation so zu betrachten
  • bei Aufstellungen in der Gruppe erklärt die Aufstellungsleitung die Regeln und trägt die Verantwortung für den Prozess.

Hier bei der DGsF im Ganzen nachzulesen